Seit dem Inkrafttreten des Amsterdamer Vertrags steht die Schaffung eines "Raums der Freiheit, der Sicherheit und des Rechts" auf der Agenda der Europäischen Gemeinschaft. Der EG-Vertrag eröffnet der EG eine eigenständige Rechtsetzungskompetenz für ein Zivilprozessrecht, das seitdem intensiv und dynamisch gestaltet wird.
Das Lehrbuch behandelt sämtliche Rechtsakte des Europäischen Zivilprozessrechts:
- die Verordnungen Brüssel I und II;
- den Europäischen Vollstreckungstitel für unbestrittene Forderungen;
- das Europäische Mahnverfahren;
- das Europäische Bagatellverfahren;
- das Europäische Unterhaltsverfahren;
- die Verordnungen zur Rechtshilfe (Zustellung, Beweisaufnahme);
- das Insolvenzrecht;
- die Prozesskostenhilfe;
- die Mediation;
- das Justizielle Netz in Zivilsachen
- das Europäische Vollstreckungsrecht.
Weitere Schwerpunkte sind das Vorabentscheidungsverfahren nach Art. 234 EG und die dezentrale Durchsetzung des EG-Rechts durch die Zivilgerichte der Mitgliedstaaten.
Der Band erschließt das gesamte Europäische Zivilprozessrecht in systematischer und rechtsdogmatischer Hinsicht. Auf der Basis der Rechtsprechung des EuGH werden die Rechtsetzungskompetenzen der EG dargestellt, die unterschiedlichen Regelungsebenen des europäischen Prozessrechts, Regelungskonzepte und Regelungstechniken, die Schnittstellen zu den Prozessrechten der Mitgliedstaaten und das Verhältnis zu Drittstaaten. Die Auswirkungen des Vertrages von Lissabon werden ebenso berücksichtigt wie die geplanten Rechtsakte im kollektiven Rechtsschutz und in der Zwangsvollstreckung. Den Abschluss bildet die rechtspolitische Debatte um die Schaffung einer Europäischen Zivilprozessordnung.
Das Werk wendet sich an Praktiker, die sich verlässlich über das Europäische Zivilprozessrecht informieren wollen, aber auch an Referendare und Studenten, die sich im Internationalen Privat- und Verfahrensrecht sowie im Europäischen Wirtschaftsrecht spezialisieren möchten.